Aprilscherz

Aprilscherz:

Mit einem Aprilscherz muss man immer am 1. April rechnen. Es werden (meist den leichtgläubigen) Verwandten, Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen, aber auch wildfremden Menschen die berühmten „Bären aufgebunden“. So kann es sein, dass man auf einen (natürlich nicht wirklich vorhandenen) Fleck aufmerksam gemacht wird, auf eine Laufmasche und ähnliches. Bevor der Schwindel aufgelöst wird, ruft der Verfasser „April, April“. Veralbern zum 1. April ist Pflicht. So startet der wechselhafte Monat garantiert mit guter Laune, außer jemand versteht überhaupt keinen Spaß.

Auch frei erfundene Geschichten, verfälschte Nachrichten meist spektakulärer Natur, Informationen und Erzählungen werden genutzt, um die Menschen „in den April zu schicken“. Selbst die Medien (Funk, Presse, Fernsehen, Webseiten) machen am 1. April davor nicht Halt. Die Beiträge klingen zunächst glaubhaft, sind jedoch frei erfunden. Wer gut zuhört, erkennt an den überzogenen Details, dass es sich um einen Aprilscherz handelt. Man muss jedoch sehr aufmerksam sein, um die kleinen Hinweise zu erkennen, die auf den fehlenden Wahrheitsgehalt hindeuten.

Nicht überall ist der Aprilscherz Tradition. Lediglich Nordeuropa und die meisten europäischen Länder sind davon betroffen. Erstmals kam der Brauch in Deutschland in Bayern auf, und zwar 1618. Europäische Auswanderer nahmen den Aprilscherz mit nach Nordamerika. Als Begriff festigte sich aber der Aprilscherz erst ab 1854 (Aprilnarr, Grimms Wörterbruch). Vermutlich ist die Ursache im alten Volksaberglauben zu suchen, der auch den Freitag, den 13. neben dem 1. April zu einem Unglückstag erklärt hatte.

Bereits 1530 fand ein für 1. April angekündigter Münztag nicht statt, Spekulanten verloren ihr Geld und wurden ausgelacht. Auch Heinrich IV. soll am 1. April von einer Sechzehnjährigen zum Narren gehalten worden sein, die ihn zum Tête-à-tête bestellte, wo ihn dann der Hofstaat samt Gattin empfing und auslachte. Im Achtzigjährigen Krieg wurde dem verhassten spanischen Stadthalter Alvarez de Toledo nach dem Sieg der Wassergeusen über Brielle ein böser Spruch angedichtet (Am 1. April verlor Alba seine Brille!). Auch Judas, der Jesus verriet, soll am 1. April geboren oder gestorben sein. An diesem Tag soll angeblich Luzifer in die Hölle eingezogen sein. So gibt es noch einige weitere mögliche Erklärungen für den 1. April als Unglückstag, u. a. das Aprilwetter. Mit dem Aprilscherz wurde also diesem Datum der Schrecken genommen.