Schwibbogen – ein kleines Kunstwerk aus Holz!
Der Schwibbogen gehört zur traditionellen erzgebirgischen Volkskunst. Von der Form her wurde er dem Mundloch eines Stollens, also dem Eingang, nachempfunden. Diese besonderen vielflammigen Holzleuchter wurden mit Kerzen bestückt und ins Fenster gestellt. So spendeten sie den Bergleuten, deren Schichten im Dunkeln begannen und endeten, Licht, Trost und Zuversicht.
Das Licht wieder zu sehen hieß für jeden Bergmann, aus dem gefährlichen Schacht wieder lebend herausgekommen zu sein. Damals waren auch Grubenunglücke an der Tagesordnung, und es war nicht so selbstverständlich, dass ein Bergmann das Licht wieder sehen durfte. Insofern hat der Schwibbogen traditionell einen großen ideellen Wert.
Der Schwibbogen wird mit z. B. mit fünf Kerzen, mit zehn oder zwölf bestückt. Sie waren früher aus Wachs, heute wird der Schwibbogen mit elektrischen Kerzen oder LEDs beleuchtet. Die Kerzen sind in Reihe geschaltet. Fällt also eine Kerze aus, brennen gewöhnlich die anderen nach und nach auch durch, weil der Stromdurchfluss zu hoch ist bzw. genau auf die Anzahl aller Kerzen ausgerechnet.
Die meisten Schwibbögen sind aus Holz, früher Laubsägearbeiten, heute gelasert aufgrund der Massenfertigung zu günstigen Preisen (Konkurrenzdruck aus Fernost). Inzwischen gibt es fantastische Schwibbogen mit weltlichen Motiven (Jäger, Tiere, Hütte, Zwerg, Weihnachts- oder Schneemann, Kinder) oder biblischen Motiven (Krippenszene). Echt erzgebirgische Schwibbögen haben bestimmte Motive, die einem Ort zugeordnet werden, so gibt es die Seiffener Kirche, die Wolfgangskirche in Schneeberg mit Klöpplerin und Bergmann oder zwei Bergleute mit gekreuztem Handwerkszeug als original Schwarzenberger Schwibbogen.
Moderne Schwibbögen sind in 3 D-Optik gestaltet mit passendem Sockel, damit sie auch am Fenster gut zur Geltung kommen. Für den Innen- und Außenbereich gibt es auch metallische Schwibbögen in verschiedenen Größen, wobei im Outdoor-Bereich die robusten schwarzen XXL-Modelle eingesetzt werden.