Überall blüht nun die Liebe
Überall blüht nun die Liebe,
Laß uns in die Gärten gehn,
Wo die kleinen frommen Primeln
Zärtlich schon in Paaren stehn.
In den Gärten, wo die Schritte
Und die Worte nicht mehr eilen,
Wo die Träume unter weißen süßen Bäumen
Wie in lauter Wolken weilen.
Viele kleine trunkne Vögel
Kommen dir ans Herz geflogen,
Sind vom Land, wo Honig fließt,
Mit der Sonne hergezogen.
Lausche mit versunknem Auge,
Meine Lippen wollen schwören.
Gib Erhörung meinen Lippen,
Meinem ewigjungen Sehnen
Gib Betören.
( Max Dauthendey 1867-1918 )